Seit meinem Amtsantritt 2017 als Vorsteherin der Sicherheits-Direktion beschäftigten mich im Polizeiwesen die Gewalt im Umfeld von Fussballspielen, der Umgang mit Drogen, Parkplatz-Fragen und die Einrichtung von Tempo 30 oder Begegnungs-Zonen. Zentral ist für mich, dass wir Herausforderungen immer zuerst im Dialog und im Austausch unter Einbezug der beteiligten Akteure und erst im zweiten Schritt durch Repression Angehen.
Sicherheit im öffentlichen Raum
Der öffentliche Raum gehört allen und soll ein ungestörtes soziales Leben ermöglichen. Dazu braucht es gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz. Damit sich in der Stadt St.Gallen alle rund um die Uhr sicher fühlen, sind die im öffentlichen Raum tätigen Organisationen (Stadtpolizei, Stiftung Suchthilfe, Dienststelle Kinder Jugend Familie, etc.) laufend im Austausch miteinander. Mit verschiedenen Massnahmen werden die Sicherheit und das individuelle Sicherheitsempfinden gestärkt. Dies umfasst insbesondere den Dialog (Beziehungs- und Präventionsarbeit) sowie regelmässige Polizeipräsenz und -kontrollen.
Aufgrund der Bedeutung der Vernetzung und der Zusammenarbeit, findet jeweils im März eine Kick-Off Veranstaltung mit allen Beteiligten statt:
Kick-Off zur Zusammenarbeit im öffentlichen Raum der Stadt St.Gallen | stadt.sg.ch
Die Stadtpolizei – bürgernah und vertraut mit den lokalen Gegebenheiten
Damit sich die Menschen in einem Quartier wohlfühlen, braucht es Vertrauen und das Gefühl von Sicherheit. In St. Gallen stärken wir dies in unter anderem mit Quartierpolizisten, die ein Grossteil ihrer Arbeitszeit im Quartier verbringen. Ihre wichtigsten Aufgaben sind, mit den Menschen im Quartier und Institutionen im Austausch zu sein, und für Ordnung zu sorgen.
Ob es um die Organisation eines Räbeliechtli-Umzugs geht oder um ein paar Jugendliche, die über die Stränge schlagen, die Quartierpolizei ist vor Ort. Sie können nicht nur die Probleme ihrer Quartiere, sondern sie wissen auch was den Menschen wichtig ist und sie helfen, wo sie können.
Schulwegsicherheit
Als schwächste Verkehrsteilnehmende sind Kinder den Gefahren des Strassenverkehrs ganz besonders ausgesetzt. Es ist wichtig, dass der Schulweg möglichst sicher gestaltet ist und dass die Kinder auf dem Lernprozess begleitet und unterstützt werden. Dies geschieht u.a. durch erhöhte Präsenz der Polizei zum Schulstart, durch Informationskampagnen und durch die Schulung der Kinder in der Schule.
Sicherheit rund um Fussballspiele
In erster Linie soll auf deeskalierende und kooperative Ansätze gesetzt werden. Die Identifikation von Gewalttätern und die Strafverfolgung sollen durch technische Massnahmen unterstützt werden. Wenn diese Massnahmen nicht greifen, sollen weitere Massnahmen wie die Schliessung oder Verkleinerung von Gastsektoren, strikte Vorgaben zur An- und Abreise oder die Einführung von personalisierten Tickets in Erwägung gezogen werden. Neben dem intensiven Dialog mit allen Akteuren – von den Fans über die Clubführung bis hin zur Staatsanwaltschaft – liegt mir auch der Dialog mit den anderen Bewilligungsbehörden und der Liga am Herzen. Wir alle müssen am gleichen Strick ziehen. Gewalt und Sachbeschädigungen haben im Umfeld von Fussballspielen keinen Platz.
Umgang mit Drogen
30 Jahre nach der Auflösung der offenen Drogenszene auf dem Schellenacker stehen wir aktuell erneut vor einer herausfordernden Situation im Drogenwesen. Aktuell nimmt der Konsum und der Handel von Crack in der Schweiz rasant zu und auch die synthetischen Drogen machen keinen Halt vor der Stadtgrenze. Dank gemeinsamer Interventionen insbesondere der Stadtpolizei und der Stiftung Suchthilfe gelingt es, die Situation in St.Gallen mit Prävention, aufsuchender Sozialarbeit, Beratung sowie Kontrollen und Repression im Griff zu behalten. Diese Drogenpolitik wird mit den aktuellen Entwicklungen stark gefordert und bedingt einer Anpassung. Zusammenarbeit und vorausschauendes Handeln wird weiterhin im Zentrum stehen.